12 April 2017

Leipzig im März 2017

Ein »nachgereichtes« Logbuch der Redaktion

Deutschland ist eine Kulturnation. Dieser Satz mag übertrieben klingen. Ist man aber auf einer Buchmesse, glaubt man ihn. Und besucht man die Buchmesse in Leipzig, klingt er auf jeden Fall weder übertrieben noch überzogen. Das merkte ich auch in diesem Jahr wieder.

Wir arbeiteten diesmal im »Schichtbetrieb«, nicht zum ersten Mal. Klaus Bollhöfener war beim Aufbau am Mittwoch dabei, kümmerte sich am ruhigen Donnerstag allein um den Messestand und fuhr am Freitag ins wohlverdiente Wochenende. Meine Kollegin Philine-Marie Rühmann, die uns seit dem Winter im PERRY RHODAN-Marketing unterstützt, und ich fuhren am Freitagmorgen mit dem Auto los. Gegen 14 Uhr war unsere Wachablösung.

An diesem Freitag, 24. März 2017, hatten wir tatsächlich keine Minute Ruhe. Die Messe war schon voll, sie füllte sich weiter, und ein Termin reihte sich an den nächsten. Ich traf mich mit Autorinnen und Autoren – teilweise zum Erfahrungsaustausch, teilweise auch, weil sie für uns arbeiten wollten –, mit Kollegen aus anderen Verlagen, mit potenziellen Partnern für diverse Themen.

Das ist für mich eines der entscheidenden Dinge bei einer Messe: Weil unterschiedlichste Menschen vor Ort sind, die sich mit dem Thema Buch beschäftigen, ist es eher möglich, sich mit all diesen Leuten über Literatur und ihre Vermarktung zu unterhalten. Die Themen wechseln dabei schnell, generell geht es aber immer über Bücher und das »darüber hinaus«. So sind die E-Books mittlerweile nicht mehr das zentrale Thema überhaupt – weil man sich an sie gewöhnt hat –, sondern die Frage ist eben auch, wie man nach dem Boom weitermachen kann.

tl_files/comic/images/news/news/2017_Leipzig_Messestand_PR_3_Besucher.jpgUnd wenn ich zwischendurch Luft hatte, tat ich das, was ich tatsächlich gern tue: Ich stellte mich so an den Messestand, dass die Besucher sahen, dass ich dazu gehörte, und wartete auf die Fragen, die mir gestellt wurden. In Leipzig kommen etwa immer wieder junge Leute, die uns fragen, wie man in die Welt von PERRY RHODAN einsteigen kann.

Da ist es stets  gut, wenn eine Autorin wie Verena Themsen vor Ort ist. Sie signierte die Leseprobe von »Der kosmische Erbe« und beantwortete geduldig zahllose Fragen. Auch Dirk Schulz zeigte eine große Geduld und kümmerte sich mit viel Akribie um die Autogramm- und Zeichenwünsche der Messebesucher.

Und wir erzählten allen, dass sie mit Band 2900 ganz praktisch und ganz ideal in die PERRY RHODAN-Serie einsteigen können ...

Zur Messe gehört das Abendprogramm. In früheren Jahren gingen wir auf die Buchmesse-Party, in diesem Jahr wurde gearbeitet. Philine-Marie und ich trafen uns mit dem Autor Kai Hirdt, der bekanntlich neu in die Erstauflage eingestiegen ist. Wir aßen gemeinsam, wir diskutierten über aktuelle Romane und Exposés, wir tranken Weißwein. Und dann meinte Kai, wir könnten an der Bar »ja noch einen Absacker« nehmen ...

Weiter ging es am Samstag, 25. März 2017, den ich als unglaublich anstrengend betrachtete. Autoren und Zeichner gaben Autogramme, unser Stand war dicht belagert; wir führten viele Fachgespräche, Robert Corvus drehte ein Video, und ich beantwortete die zahlreichen Fragen von Lesern und potenziellen Lesern.

Die Leipziger Buchmesse erlebte an diesem Wochenende einen neuen Besucherrekord, und am Samstag zweifelte ich keine Sekunde an den Jubelzahlen. Ich machte viele Notizen, die ich nach der Messe abarbeiten wollte, und war am Abend recht erschöpft.

Diesmal waren wir gemütlich unterwegs. Philine-Marie Rühmann und ich sowie Madeleine Puljic und Kai Hirdt als Vertreter der Autorenschaft, bummelten durch die Nacht, aßen lecker in einem Lokal in der Innenstadt und diskutierten auch dort über Romaninhalte – vor allem PERRY RHODAN NEO – und deren Vermarktung. Das war sehr angenehm, aber ich war trotzdem froh, nach Mitternacht ins Bett fallen zu können.

Der Sonntag, 26. März 2017, war anstrengend, hielt sich aber an die bisherigen Regeln: Wir führten Messegespräche, wir informierten Leser und Fans, wir sprachen mit Besuchern. Und ab 16 Uhr leerten sich die Hallen, und ab 18 Uhr packten wir unseren Kram zusammen.

Gegen 18.30 Uhr verließen wir die Halle, während hinter uns die Arbeiter der Messebaufirma den Stand abbauten. Wir kamen gut durch die Nacht, und als ich nach 23 Uhr in Karlsruhe die Kollegin neben ihrem Auto absetzte, hatte ich das Gefühl, eine spannende und auch erfolgreiche Messe erlebt zu haben.

Keine Kommentare: